Italien bringt sein Vertragswesen auf die Blockchain

Die Blockchaintechnologie bietet prinzipiell gigantische Chancen zur Verschlankung bürokratischer Prozesse. So werden zahlreiche Mittelsmänner, Treuhänder oder Notare etc. mit dieser einfach entbehrlich. Man kann damit potentiell die Anzahl der an einem bürokratischen Vorgang beteiligten Personen drastisch reduzieren. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass solche Effizienzvorteile früher oder später stets in der Praxis übernommen werden. Während anderswo noch ausschweifend darüber diskutiert wird, ob die Blockchain „böse“ sei, beginnt ausgerechnet Italien damit, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, seine Bürokratie auf die Blockchain zu bringen, namentlich die Distributed Ledger Technologie und die Anwendung von Smartcontracts gesetzlich zu regulieren und rechtlich abzusichern. Das Ziel ist die Definition was eine Blockchain ist und die Überprüfung und Sicherstellung, dass die jeweilige Eintragungen und Zeitstempel auf der jeweiligen Blockchain gesetzeskonform nach der EU Richtlinie 910/2014 ist. Die Gesetzesvorlage wurde bereits vom Senat bestätigt und benötigt jetzt lediglich die Absegnung durch das italienische Parlament.

Italien will seine gesamte Industrie auf Blockchaintechnik umstellen

Das italienische Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung gab bereits letzten Monat bekannt, eine „nationale Blockchainstrategie“ zu adaptieren und weiterhin, zusammen mit Malta, Spanien, Frankreich, Zypern und Portugal die Führungsrolle im Bereich der Blockchainentwicklung in Europa einzunehmen. Währenddessen fällt Zentraleuropa auf diesem Bereich weiter zurück. Zur Erinnerung: es geht hier NICHT um Cryptowährungen als Anwendungsfall für die Blockchain, sondern um die Abwicklung aller möglichen vertraglichen Bindungen über Token. Dies nennt man auch die „Tokenisierung“ der Gesellschaft.

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