Südamerika- Motor der Crypto-Adaption

Geld ist, was allgemein als Geld akzeptiert wird. So einfach ist das. In der Geschichte waren ziemlich viele Dinge bereits Geld: Muschelschalen, Rinder, (das englische Wort „fee“ hat denselben Wortstamm wie das deutsche „Vieh“, „Vieh“ war synonym mit „Geld“), Edelmetalle, Papier oder ganz aktuell digitale Zahlen auf irgendeinem Bildschirm. Alle hatten bzw. haben gemeinsam, dass die Allgemeinheit darin übereinstimmte den jeweiligen Medien eine Funktion des Wertaustausches zuzugestehen. Da wir bereits gewohnt sind mit Kreditkarten etc. elektronisch zu bezahlen, ist es zum Wechsel auf Cryptowährungen als allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel psychologisch betrachtet kein grosser Schritt mehr. Und technisch ist die Infrastruktur für Cryptowährungen bald soweit dass man diese als „alltagstauglich“ bezeichnen kann. Imperien, so lehrt uns die Geschichte, implodieren stets von den Rändern her und so ist es kein Wunder, dass Cryptowährungen wie Bitcoin etc. ausgerechnet an der Peripherie, also den sog. Dritte und Zweite Weltländern boomen.

Venezuela: Verdopplung des Bitcoinvolumens innert 6 Monaten

Venezuela ist inzwischen recht bekannt dafür, dass deren Bevölkerung den Bitcoin der lokalen staatlichen FIAT Währung vorzieht. Beleg dafür ist, dass die Venezolaner seit August 2018 doppelt soviel Wert in die Cryptowährung fliessen liessen als vorher:

Anstieg des Handelsvolumens für Bitcoin in Venezuela, Oktober 2013 bis heute, Quelle: Coindance

Man kann zur Wertergaltung alles mögliche nehmen, am klassischsten sind die Edelmetalle dafür geeignet. Aber auch Kunstschätze oder Sammelwürdige Objekte eignen sich dazu ganz gut, letztere allerdings erst sobald die Rezession bzw. Krise überwunden wurde. Die Akzeptanz einer Währung erfolgt letztlich nicht über den Werterhalt, sondern über die Tauglichkeit als tägliches Zahlungsmittel. Die französische Kioskkette Tabac ist so ein Beispiel, man kann dort seit diesem Jahr seine Kippen mit Bitcoin am Kiosk kaufen. Erst sobald jeder Bäcker und jeder Supermarkt, also die breite Masse die Cryptos akzeptiert, werden diese zu tatsächlichem Geld. Nun haben Cryptos wie Bitcoin oder Litecoin etc. einige heftige Vorteile gegenüber digitalem FIAT oder Cryptos die aufgebaut sind wie FIAT: eine gescheite Cryptowährung ist dezentral organisiert und gehört am besten niemandem. Weil dezentral, kann man sie nicht so einfach abschalten oder manipulieren. gehört sie optimalerweise niemandem, kann sie auch nicht zu irgendwelchen einseitigen Zwecken „verbogen werden“.

Cinemulti Brasilien akzeptiert Bitcoin gegen seine Eintrittskarten

Ok, es ist nur ein Kino. Das Kino heisst „Cine Multi“ und befindet sich in der Stadt Florianopolis. Für eine Revolution ist das noch zuwenig. In Thailand ist man in bezug auf Kinokarten gegen Bitcoin etwas grossflächiger unterwegs: die grösste Kinokette des Landes mit Namen Major Cineplex Group kündigte bereits 2018 an, die Infrastruktur zur Annahme von Bitcoin ausbauen zu wollen. Vielleicht kennen Sie das Spiel „Jenga“? Da baut man einen Turm aus Holzklötzchen und zieht dann dauernd welche raus, solange bis der Turm zusammenbricht. Das kann recht lange gehen, das Ende ist aber stets plötzlich. Dem FIAT System werden nun die ersten Klötzchen vom Fundament gezogen.

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